zum Inhalt Kopfbereich überspringen zur vorher besuchten Seite   Digitales Archiv der Blindenfreizeiten P. Lutz   zur Hilfeseite Einstellungen anpassen   zur Archiv-Statistik

zur Navigation Inhalt überspringen Briefe, Gedichte und Sprüche 2000

Heft-Titelgrafik: Händereichen
Heft-Titelgrafik: Händereichen


Vielseitig und immer wieder neu tritt das Leben an uns heran
Vorsichtig und zart hält es uns Wunder um Wunder hin.

Es begegnet uns im Geruch frisch gebackenen Brotes,
im Geschmack eines Apfels, den wir selbst vom Baum gepflückt haben,
im Tau auf der Morgenwiese,
im Wind, der so stark ist, dass wir uns in ihn hineinlehnen können,
in der Sonne auf dem Rücken, deren Wärme durch unseren ganzen Körper zieht,
in dem offenen Blick eines Menschen,
in einer Landschaft, die wir gerne haben.

Es ist nicht nötig, immer tiefsinnig zu sein und weltverändernde Gedanken zu wälzen -
wir brauchen nur lebendig zu sein mit unseren fünf Sinnen,
mit unseren Gefühlen und unserem Denkvermögen -
allein oder zusammen mit Freunden.
Gibt es etwas Schöneres?

Ich danke für die wunderschönen Erlebnisse und Begegnungen jeden Tag
und für die vielen lieben Menschen, die immer wieder in mein Leben treten.

Ursprünglich von Ulrich Schaffer, abgewandelt von Judith Faltl


Linz, Oktober 2000

Liebe Freunde!

Bei unserem Beisammensein in St. Martin dieses Wochenende ist in den Berichten von den Freizeiten wieder viel Freude aufgeklungen. Spontan auch darüber, dass es bei den verschiedenen Arten unseres Unterwegsseins keine Verletzungen gab. Dank euch allen für so viel Verantwortung und Vorsicht dabei!

Viel zu viel wird in unserem Leben für selbstverständlich gehalten, zum Beispiel unsere Beweglichkeit.Wohin überall kommen wir mit Bahn und Auto, manchmal sogar mit dem Flugzeug, wohin und zu wem können uns in einem Augenblick Telefon und Handy bringen! Es wäre geistlos, wenn wir das einfach als "eh schon normal" bezeichnen würden.

Ich danke gern für das, was uns heute alltäglich geworden ist. Wenn ich nur daran denke, was die letzten hundert Jahre für den Menschen durch die Technik gebracht haben! Am allermeisten können hier wohl behinderte und blinde Menschen teilhaben. Zu welcher Lebenserweiterung nach außen und innen bringt uns dies! Ich schaue da nur auf unsere Blindenfreizeiten: Zu wievielen der Unsrigen konnten wir so finden. Und: wie können wir durch diese "Beweglichkeit" miteinander in lebendiger Verbindung bleiben!

Jetzt in St. Martin waren die Freunde aus Holland dabei, aus Deutschland und aus allen Teilen Österreichs. Sogar über eine so kurze Zeit wie dieses Wochenende war es möglich beisammenzusein.

Ist es nicht ein tief erfreuendes Lebensgeschenk, wenn wir zu uns lieb gewordenen Menschen - von so weit her! - in regelmäßiger Verbindung bleiben können - durch diese Beweglichkeit durch Technik?!

Vielleicht sind wir schon bei der ersten Begegnung von jemandem aufgerichtet, ermutigt, gestärkt worden, haben von ihr/ihm neue Hoffnung in unser Leben erhalten, und nun können wir so leicht beieinander bleiben. Echten Lebensgewinn bedeutet dies für mich! Ich mein', erfreuend für jede/jeden von uns ist es - wen wir so in unser Leben "herein-erhalten" haben!

Herzensfroh dankt für dich, für euch
dein/euer Wilfried


Erinnern an Franz Huemer

"Ich geh' vor und schau", dies von Franzl oft am Berg gesagt, hat er nun in die letztgültige Form gebracht.
Vorausgegangen und doch gegenwärtig, so erinnern wir uns an ihn, dankbar für die vielen Jahre als Freizeitleiter.
Selbst voll Freude, in geschwisterlicher Fürsorge und berührender Hilfsbereitschaft, konnten wir auf seine umfassende alpine Erfahrung felsenfest bauen und vertrauen.
Unvergessliche Stunden mit ihm am Berg und in der Gemeinschaft haben unser Leben reicher gemacht.
Vor uns aber liegt noch ein Stück Weg, und es wird weniger steil sein, wenn wir es in seinem Sinn gehen.
Rudi


Auch kleine Schritte führen zum Ziel:
ein gutes Wort - herzlich aufgenommen,
ein spritziger Gedanke - geschickt umgesetzt,
eine Bestätigung, wohltuend erfahren ...
Aus vielen guten Rinnsalen wird der Fluss, der dich weiterträgt.

Helmut Walch


Manchmal genügt eine Blume - und ich entdecke den Himmel.
Manchmal genügt ein Sonnenstrahl - und ich fürchte mich nicht mehr vor der Nacht.
Manchmal genügt ein Regenbogen - und ich weiß mich verbunden mit Gott.
Manchmal genügt ein Baum - und ich erfahre die Wurzeln meines Lebens.
Manchmal genügen ein paar Takte Musik - und ich bin in einer anderen Welt.
Manchmal genügen ein Händedruck, ein Augenblick - und ich fühle mich angenommen.


Alles, was du mit Liebe betrachtest, ist schön.
Ich wünsche dir einen liebevollen Blick für die kleinen Dinge am Wegrand.


Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des Jahres stand: Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgegengehen kann!
Aber er antwortete: Gehe nur hin in die Dunkelheit und lege deine Hand - dein ganzes Sein - in die Hand Gottes! Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg!

Aus China


Segen geht aus von den Dingen, die am richtigen Ort sind,
           wie es bei der Schöpfung bestimmt wurde.
Segen ist gleichbleibend mit richtiger Ordnung.
           Es gibt einen Ort für jedes Seiende, und dieser Ort ist gesegnet,
           weil er so in heiliger Vorzeit festgelegt wurde.

Sam D. Gill über eine Navajo-Zeremonie


Wenn ich allein träume, ist es nur ein Traum.
Wenn wir gemeinsam träumen, ist es der Anfang der Wirklichkeit.

Aus Brasilien


Einmal in seinem Leben - so glaube ich - sollte ein Mensch sich mit seinem ganzen Wesen auf ein Stück vertrauter Erde konzentrieren. Er sollte sich einer Landschaft, die er kennt, ganz hingeben, sie aus so vielen Blickwinkeln betrachten, wie es ihm möglich ist, über sie staunen und bei ihr verweilen. In seiner Vorstellung sollte er sie zu jeder Jahreszeit mit seinen Händen berühren und ihre vielfältigen Laute in sich aufnehmen. Er sollte sich die Geschöpfe vorstellen, die dort leben, und jeden Windhauch spüren, der darüber streicht. Er sollte sich die Erinnerung wachrufen an das strahlende Mittagslicht und an alle Farben der Morgendämmerung und der abendlichen Dunkelheit.

Natachee Scott Momaday (indianisch)


Dass der Weg, der vor dir liegt, deine Kräfte nicht überfordert,
Sonne und Schatten sich abwechseln und deine Mühe durch schöne Aussicht belohnt wird,
das wünsche ich dir.

Heidi & Hannes Bräunlich


Negativen Gedanken, diesen lästigen Plagegeistern,
die nur den ganzen Tag verderben können,
sollen wir augenblicklich striktes Hausverbot erteilen.

Kristiane Allert-Wybranietz


Segenswort der Coahuila

Möge der große Geist dir seine auserwählten Gaben senden.
Mögen Sonne und Mond ihre mildesten Strahlen über dich schütten.
Mögen die vier Winde des Himmels sanft über dir wehen und über allen denen,
die mit dir in deinem Herzen und in deinem Haus sind.


Ich wünsche dir

Ich wünsche dir,
dass du den Wind im Rücken hast
und von der Sonne beschienen wirst;
dass du den Klang guter Worte vernimmst
und das Singen der Vögel hörst.

Ich wünsche dir,
dass du das Schöne deines Lebens bewahrst
und offen für die Zukunft bist;
dass du lachen und fröhlich sein kannst
und an den Härten des Lebens nicht zerbrichst.

Ich wünsche dir,
dass du den Glanz deiner Augen behältst,
auch wenn du Tränen und Schmerzen kennst;
dass du die Stimmen der Menschen hörst
und versöhnt durch das Leben gehst.

Ich wünsche dir,
dass du Gott in deinem Leben erahnst
und er dich auf seine Weise erhört;
dass seine Hand dir Hoffnung gibt
und du in ihm geborgen bist.

Christa Carina Kokol



Und dass diese Wünsche auch ein bisschen bei unseren Wochen, in unserem ganz persönlichen Alltag spürbar werden, das wünsche ich uns allen!
Archiv-eigene SeiteWeitere Informationen (So sieht gute Werbung aus!)