Heft-Titelgrafik: Händereichen
Vielseitig und immer wieder neu tritt das Leben an uns heran
Vorsichtig und zart hält es uns Wunder um Wunder hin.
Es ist nicht nötig, immer tiefsinnig zu sein und weltverändernde
Gedanken zu wälzen -
wir brauchen nur lebendig zu sein mit unseren fünf Sinnen,
mit unseren Gefühlen und unserem Denkvermögen -
allein oder zusammen mit Freunden.
Gibt es etwas Schöneres?
Ursprünglich von Ulrich Schaffer, abgewandelt von Judith Faltl
Linz, Oktober 2000
Liebe Freunde!Bei unserem Beisammensein in St. Martin dieses Wochenende ist in den Berichten von den Freizeiten wieder viel Freude aufgeklungen. Spontan auch darüber, dass es bei den verschiedenen Arten unseres Unterwegsseins keine Verletzungen gab. Dank euch allen für so viel Verantwortung und Vorsicht dabei!
Viel zu viel wird in unserem Leben für selbstverständlich gehalten, zum Beispiel unsere Beweglichkeit.Wohin überall kommen wir mit Bahn und Auto, manchmal sogar mit dem Flugzeug, wohin und zu wem können uns in einem Augenblick Telefon und Handy bringen! Es wäre geistlos, wenn wir das einfach als "eh schon normal" bezeichnen würden.Ich danke gern für das, was uns heute alltäglich geworden ist. Wenn ich nur daran denke, was die letzten hundert Jahre für den Menschen durch die Technik gebracht haben! Am allermeisten können hier wohl behinderte und blinde Menschen teilhaben. Zu welcher Lebenserweiterung nach außen und innen bringt uns dies! Ich schaue da nur auf unsere Blindenfreizeiten: Zu wievielen der Unsrigen konnten wir so finden. Und: wie können wir durch diese "Beweglichkeit" miteinander in lebendiger Verbindung bleiben!
Jetzt in St. Martin waren die Freunde aus Holland dabei, aus Deutschland und aus allen Teilen Österreichs. Sogar über eine so kurze Zeit wie dieses Wochenende war es möglich beisammenzusein.Ist es nicht ein tief erfreuendes Lebensgeschenk, wenn wir zu uns lieb gewordenen Menschen - von so weit her! - in regelmäßiger Verbindung bleiben können - durch diese Beweglichkeit durch Technik?!
Vielleicht sind wir schon bei der ersten Begegnung von jemandem aufgerichtet, ermutigt, gestärkt worden, haben von ihr/ihm neue Hoffnung in unser Leben erhalten, und nun können wir so leicht beieinander bleiben. Echten Lebensgewinn bedeutet dies für mich! Ich mein', erfreuend für jede/jeden von uns ist es - wen wir so in unser Leben "herein-erhalten" haben!
Herzensfroh dankt für dich, für euch
Auch kleine Schritte führen zum Ziel:
ein gutes Wort - herzlich aufgenommen,
ein spritziger Gedanke - geschickt umgesetzt,
eine Bestätigung, wohltuend erfahren ...
Aus vielen guten Rinnsalen wird der Fluss, der dich weiterträgt.
Helmut Walch
Manchmal genügt eine Blume - und ich entdecke den Himmel.
Manchmal genügt ein Sonnenstrahl - und ich fürchte mich nicht mehr vor
der Nacht.
Manchmal genügt ein Regenbogen - und ich weiß mich verbunden mit
Gott.
Manchmal genügt ein Baum - und ich erfahre die Wurzeln meines Lebens.
Manchmal genügen ein paar Takte Musik - und ich bin in einer anderen
Welt.
Manchmal genügen ein Händedruck, ein Augenblick - und ich fühle
mich angenommen.
Alles, was du mit Liebe betrachtest, ist schön.
Ich wünsche dir einen liebevollen Blick für die kleinen Dinge am
Wegrand.
Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des Jahres stand: Gib mir ein
Licht, damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgegengehen kann!
Aber er antwortete: Gehe nur hin in die Dunkelheit und lege deine Hand - dein
ganzes Sein - in die Hand Gottes! Das ist besser als ein Licht und sicherer als
ein bekannter Weg!
Aus China
Segen geht aus von den Dingen, die am richtigen Ort sind,
wie es bei der Schöpfung bestimmt
wurde.
Segen ist gleichbleibend mit richtiger Ordnung.
Es gibt einen Ort für jedes
Seiende, und dieser Ort ist gesegnet,
weil er so in heiliger Vorzeit
festgelegt wurde.
Sam D. Gill über eine Navajo-Zeremonie
Wenn ich allein träume, ist es nur ein Traum.
Wenn wir gemeinsam träumen, ist es der Anfang der
Wirklichkeit.
Aus Brasilien
Einmal in seinem Leben - so glaube ich - sollte ein Mensch sich mit seinem ganzen Wesen auf ein Stück vertrauter Erde konzentrieren. Er sollte sich einer Landschaft, die er kennt, ganz hingeben, sie aus so vielen Blickwinkeln betrachten, wie es ihm möglich ist, über sie staunen und bei ihr verweilen. In seiner Vorstellung sollte er sie zu jeder Jahreszeit mit seinen Händen berühren und ihre vielfältigen Laute in sich aufnehmen. Er sollte sich die Geschöpfe vorstellen, die dort leben, und jeden Windhauch spüren, der darüber streicht. Er sollte sich die Erinnerung wachrufen an das strahlende Mittagslicht und an alle Farben der Morgendämmerung und der abendlichen Dunkelheit.
Natachee Scott Momaday (indianisch)
Dass der Weg, der vor dir liegt, deine Kräfte nicht
überfordert,
Sonne und Schatten sich abwechseln und deine Mühe durch schöne
Aussicht belohnt wird,
das wünsche ich dir.
Heidi & Hannes Bräunlich
Negativen Gedanken, diesen lästigen Plagegeistern,
die nur den ganzen Tag verderben können,
sollen wir augenblicklich striktes Hausverbot
erteilen.
Kristiane Allert-Wybranietz
Segenswort der Coahuila
Möge der große Geist dir seine auserwählten Gaben senden.
Mögen Sonne und Mond ihre mildesten Strahlen über dich
schütten.
Mögen die vier Winde des Himmels sanft über dir wehen und über
allen denen,
die mit dir in deinem Herzen und in deinem Haus sind.
Ich wünsche dir
Ich wünsche dir,
Ich wünsche dir,
dass du das Schöne deines Lebens bewahrst
und offen für die Zukunft bist;
dass du lachen und fröhlich sein kannst
und an den Härten des Lebens nicht zerbrichst.
Ich wünsche dir,
dass du Gott in deinem Leben erahnst
und er dich auf seine Weise erhört;
dass seine Hand dir Hoffnung gibt
und du in ihm geborgen bist.
Christa Carina Kokol