Von Herbert hörten wir beide zum ersten
Mal von den regelmäßigen sportlichen Aktivitäten einer Gruppe
blinder
bzw. schwer sehbehinderter
Menschen.
Unser spontaner Entschluss, für eine Woche aus dem beruflichen Alltag
auszubrechen und die Langlaufwoche in
St. Martin zu
unterstützen, war begleitet von einem Gefühl der Unsicherheit, hatten
wir uns doch bisher noch nie mit dem Leben Blinder näher auseinander
gesetzt.
Die allererste Begegnung mit blinden Sportlern war am Bahnhof Linz. Wir
empfingen Ruth und Reini aus Wien wie vereinbart am Bahnsteig und nahmen sie in
unserem Auto nach
St. Martin mit. Unsere
anfängliche Unsicherheit war rasch verschwunden, nachdem Ruth und Reini uns
locker und mit großer Selbstverständlichkeit die Grundregeln der
Blindenbegleitung näher gebracht hatten.
Bei der Ankunft im Ort
St. Martin sind wir aus dem
Staunen nicht heraus gekommen, als uns unsere "Blinden Passagiere" den
Weg zu unserer Unterkunft ansagten.
Der herzliche Empfang in der Pension "Das Waldheim" durch Familie
Gappmaier und die liebevolle Begrüßung der Sportler und Blinden
untereinander - die meisten kennen sich schon seit vielen Jahren - war
berührend.
Beim ersten gemeinsamen Abendessen fühlten wir uns sofort in die Gruppe
integriert, und wir erfuhren von Martin an unserem Tisch viele interessante
Details über Blindenhunde.
Die erfahrenen Begleiter, allen voran Jutta aus Dortmund, waren ungemein
bemüht, uns Neulinge auf die Aufgaben als Begleiter von Blinden in der
Loipe vorzubreiten.
Vom Fußmarsch auf die Höllalm und anschließender Schlittenfahrt
ins Tal über Schneeschuhwandern und natürlich ausgiebig Langlaufen war
alles drin.
Am Abend hatten die meisten ihre Kräfte wieder für schwungvolle
Tänze gesammelt. Agnes beeindruckte dabei ganz besonders mit ihrer Eleganz
und Grazie.
Mit den stimmungsvollen Liedern des Max und Robert und dem einen oder anderen
Gläschen Wein ging für uns eine unvergessliche und beschenkte Woche zu
Ende.
Wir möchten auf diesem Weg noch einmal alle herzlich grüßen und
uns für die liebevolle Aufnahme in die Gruppe
bedanken.